Samstag, 20. März 2010

Washington DC: Suppenküchen hinter dem Capitol

Dass sich die Lebensverhältnisse für viele Amerikaner in den letzten beiden Jahren durch die diversen Krisen und Crashs drastisch verschlechtert haben, hat sich auch hierzulande herumgesprochen. Doch wussten Sie schon, dass auch in der gern  als "glanzvoll" bezeichneten Hauptstadt der USA sehr viel bittere Armut zuhause ist  - viel mehr jedenfalls als der staatstragende Pomp rund ums Capitol  und dem Weißen Haus den Besuchern aus aller Welt glauben machen möchte.


Und: Die Bürger von Washington DC sind in der Mehrzahl Schwarz.



Armut in Washington: Hunger im Schatten des Kapitols
VON Antje Passenheim/TAZ
Wenige Meter von den Parlamentsgebäuden Washingtons entfernt liegen die ärmsten Viertel der US-amerikanischen Hauptstadt. Viele Kinder dort sind sich selbst überlassen.  

Schüsse fürchtet Diamante nicht so wie Hunger. "Ich höre sie oft nachts, wenn ich im Bett liege", sagt der Elfjährige. "Die Gangs wollen uns bloß Angst machen, aber Hunger, der tut weh." Diamante weiß wovon er spricht, denn der Afro-Amerikaner gehört zu den ärmsten Kindern der Hauptstadt des reichsten Landes der Welt..."



US-Report: "Der Hunger existiert vor unserer Haustür"
Von Sabine Müller, HR-Hörfunkstudio Washington 
"...Holloway erlebt mit, wie sich das Gesicht des Hungers verändert. Die "working poor" brauchten immer schon Hilfe. Aber in der Wirtschaftkrise, mit hoher Arbeitslosigkeit und zwangsversteigerten Häusern, kommen zum ersten Mal auch Mittelklassefamilien. Viele, die in der Vergangenheit Lebensmittel spendeten, kommen jetzt, um sich welche abzuholen. Holloway nennt es eine Schande, dass so etwas in einer der reichsten Nationen der Erde passiert, aber sie sieht wenigstens einen Lichtblick: Die Spendenbereitschaft der Amerikaner habe zumindest hier im Raum Washington nicht nachgelassen.
Zwar kommt weniger Geld von großen Firmen, aber die einzelnen Bürger geben mehr. Und wenn sie kein Geld geben können, dann geben sie ihre Zeit und wenn es nur ein paar Stunden sind. Das hat auch Don Dickson von "SOME" festgestellt: In seiner Suppenküche halfen im vergangenen Jahr mehr als 18.000 Freiwillige."

Freiwillige und vor allem Spender im ganzen Land will auch der "Hunger Report 2010" ansprechen, und auch die amerikanischen Journalisten haben sich dem brennenden Thema angenommen. Pamela Gentry z.B., sie ist politische Analystin und berichtet hautnah aus dem Weißen Haus, dem Capitol oder von aktuellen Brennpunkten. Und sie schreibt das Online-Magazin "Pamela on Politics" :


Civil Rights Leaders Rally for a Jobs Bill
African Americans Could Use Affordable Health Care Options 
More Jobs Gone
Jobs, Jobs, Jobs  


Hunger Report 2010




 "The Root" ist ebenfalls ein themenumfassender Onlinedienst, er hat seinen Fokus ganz und gar auf das Schwarze Amerika gerichtet:


Nothing Special for the Black Jobless

By Joel Dreyfuss/The Root
"President Barack Obama did something Wednesday he hasn't done until now in his first year in office; he had an exclusive meeting with civil rights leaders. The first African-American president of the U.S. met with the Rev. Al Sharpton of the National Action Network; Marc Morial, president of the National Urban League, and Benjamin Jealous, head of the NAACP on a day when snow again paralyzed the nation's capital. Dorothy Height, the 97-year-old president of the National Council of Negro Women was also scheduled to attend but had to cancel because of the blizzard-like conditions..."
Slavery 2010 


Auch die deutschen und die europäischen Medien haben dem Thema "Armut und Hunger in den USA" mittlerweile zahlreiche Artikel gewidmet. Unsere kleine Auswahl beginnt mit einem Blick nach Kalifornien:
 
Arm im Land der Reichen
Die Finanzkrise zeigt ihr Gesicht

40 Millionen Menschen betroffen - US-Armut auf Rekordhoch - n-tv.de
USA: Jeder sechste US-Bürger unter der Armutsgrenze - Nachrichten Wirtschaft - WELT ONLINE 
Zahl der Armen in den USA stark gestiegen

Armut in einer reichen Nation: 50 Millionen Amerikaner hungern  
Wirtschaftskrise: Zahl der Armen in den USA stark gestiegen | Wirtschaft | ZEIT ONLINE



Suppenküchen gegen den Hunger

By Chris McGreal, The Guardian/Der Freitag


"...Die Zahl der Kinder, die in Haushalten mit Lebensmittelengpässen leben, erhöhte sich 2008 um nahezu ein Drittel auf 17 Millionen. Im Bericht der Regierung heißt es, dass die meisten Eltern, die selbst nicht genug zu essen haben, zwar dafür Sorge tragen, dass wenigstens ihre Kinder nicht hungern – dennoch über eine Million Kinder unter mangelnder Ernährung leiden. Am stärksten sind davon die Südstaaten betroffen. Mississippi weist den höchsten Anteil an Menschen auf, die mit langfristiger Lebensmittelknappheit zu kämpfen haben. Es folgen Texas und Arkansas. Mehr als die Hälfte der Betroffenen sind Schwarze oder Latinos. Millionen weiterer Amerikaner hungern nur deshalb nicht, weil sie so arm sind, dass sie von der Regierung Lebensmittelmarken erhalten oder sich auf die Versorgung durch Suppenküchen wie die von Feeding America verlassen. In manchen Staaten wie etwa West Virginia ist jeder sechste auf Lebensmittelmarken angewiesen..."


Wie Armut aussieht und wie sich Hunger anfühlt, das wollte der norwegische Fotograf Jonas Bendiksen hautnah erfahren. Er und seine Kamera lebten deshalb jeweils für mehrere Wochen auf vier Kontinenten in den "Slums des 21. Jahrhunderts". Von dem gleichnamigen Fotoprojekt und seinen Folgen  berichtete der Journalist in einem lesenswerten "Zeit Online"-Interview:


"Armut beherrscht nicht den Alltag"

Von Evelyn Runge/Zeit Online


"Ein Slum ist keine monolithische Einheit, wo die Armut die Agenda bestimmt. Es gibt wirklich verzweifelte Menschen, die keine Unterstützung haben. Es gibt aber auch sehr erfolgreiche Menschen. Eine Milliarde Menschen zeigen eine nahezu unbegrenzte Vielfalt, größer als in Berlin, London oder New York. Es ist eine Multitude von Erfahrungen. Slums zeigen, wie die modernen Städte begannen, zu existieren. Die Menschen denken nicht daran, die Slums zu verlassen. Sie sagen: Wir arbeiten hart, um unsere Nachbarschaft zu verbessern, um unsere Orte zur Normalität zu transformieren. Oft müssen sie gegen die Kommunalbehörden kämpfen. Gerade in Wahlkämpfen wollen Kandidaten sich als stark gegen Kriminalität und Armut erweisen. Dann bulldozern sie ein paar Slums nieder. Das ist eine Tragödie für die Menschen dort..."


More information about Washington DC:


Washington D.C. – Wikipedia

Washington.org - Official Tourism Site of Washington, DC

America's Homepage - the Virtual Tour of Washington, DC
Washington DC webcam at the US Capitol
Camera Over Washington  

Dr. Martin Luther King jr.-Memorial:
http://www.mlkmemorial.org/site/c.hkIUL9MVJxE/b.4718119/k.70EC/Download_the_MLK_Toolbar.htm
Humanities Council of Washington, DC - Home  

Washington, District of Columbia (DC) profile: population, maps, real estate, averages, homes, statistics, relocation, travel, jobs, hospitals, schools, crime, moving, houses, sex offenders, news, sex offenders
District of Columbia
Homeland Security and Emergency Management Agency 


Washington Examiner 

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Washington D.C., 1800  


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DC Government’s Resident Resource Center: DC Government's Volunteer in DC - Main Page
Goodwill of Greater Washington 

Professionals in the City :: Washington DC
Cultural Tourism DC - Home
DC Black Pride 2010- May 27 - 31
Washington DC Independent Film Festival: 2010
DC CARIBBEAN CARNIVAL :: JUNE 26 & 27, 2010


DCjazz, Washington DC's online jazz community

Capitol Hill Restaurant Washington DC | Art and Soul Restaurant
Blues Alley - Washington DC's Best Jazz Supper Club

United States Holocaust Memorial Museum 
INTERNATIONAL SPY MUSEUM 

Washington - Welcome to the Goethe-Institut in Washington, DC - Goethe-Institut 


Amazon.com: Washington, D.C: A Novel (Narratives of Empire). (9780375708770): Gore Vidal: Books


Foto: The Capitol in Washington DC/The agency/C.J.Stumpf/GNU-free Documentation License/Wikimedia Commons

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