Mit zwei neuen Kolumnen wollen wir Ihnen zu einem vielfältigeren und regelmäßigeren Einblick in Amerikas Black Community verhelfen: „Check it out, Baby!“ wird Ihnen zeitnah hauptsächlich von den aktuellen Ereignissen der Kulturszene und des Alltags Schwarzer Amerikaner berichten. In der zweiten Kolumne – noch ist sie namenlos - wird unser Blick dann gerichtet sein auf die Bereiche Politik, Bildung, Finanzen, Diskriminierung und Geschichte. Wir freuen uns auf Sie als unseren regelmäßigen Leser und hoffen, Ihnen hier stets ein lebendiges und interessantes Bild von Black America und seinen Menschen vermitteln zu können.
Bestens bekannt – über Jahrzehnte und Generationen – ist auch hierzulande die Bill Cosby-Show, die damals zum ersten Mal enthüllte, dass auch Schwarze ein ganz normales, bildungs- und kultur-geprägtes Familienleben führen können und wollen. Die Annäherung an das für viele schwierige Thema Rasse via Comedy hat die Stimmung und das Zusammenleben von Schwarz und Weiß in USA ganz ohne Frage mehr aufgelockert als zahllose soziologische Fachbücher oder Uni-Vorlesungen. Und die Wirkung hält bis heute an. In diesem Zusammenhang hat gerade eine US-Publizistin vorgeschlagen, doch eine Art Cosby-Show über das Leben von Muslimen zu erschaffen, um das schwierige Zusammenleben in Zeiten des Terrors zu erleichtern. Natürlich gab es sogleich Gegenvorschläge, und auch die alte Diskussion vom für viele Schwarze viel zu angepassten und den Weißen gegenüber angeblich zu devoten Bill Cosby wurde auch wieder aus der Versenkung geholt und neu diskutiert.
Durch die Cosby-Show bekannt wurde damals auch Raven Symoné, die kesse Kleine mit dem unwiderstehlichen Augenaufschlag, die zum Ende der Serie hin als Stief-Enkeltochter in die Familie Dr. Huxtables kam. Natürlich ist aus ihr längst eine erwachsene Frau geworden, doch in diesen Tagen schaffte sie es erneut, Black America zu verblüffen: Raven Symoné hatte mehr als erfolgreich gegen viele Kilos Übergewicht angekämpft und überraschte nun damit, fast genauso süß anzuschauen zu sein wie vor 20 Jahren. Allerdings hätte sich die junge Frau die Aufmerksamkeit lieber aus anderem Grund gewünscht, irgendwie ist ihr die Sache peinlich…
Noch über eine andere Show gilt es zu berichten: auf CNN hat der britische Talkmaster Piers Morgan das Mikro von Urgestein Larry King übernommen. Einer seiner ersten Gäste - gleich nach Oprah Winfrey - war Condoleezza Rice, George W. Bush’s ehemalige Sicherheitsberaterin im Weißen Haus und Außenministerin, die sich bislang immer sehr zurück gehalten hatte mit Interviews. Der als frech bekannte Moderator fragte sie dann auch u.a., was wohl alle immer schon mal wissen wollten: warum sie nicht verheiratet ist, ob sie glaubt, was Besseres zu sein und wie es ist, so als Schwarze Frau.
Übrigens ist das Jahr 2011 in Black America der Schwarzen Frau gewidmet. Das Thema „Schwarze Frau“ ist aber ohnehin sehr lebendig in den Schwarzen Medien und in der Community. Dabei geht es aber bei Weitem nicht nur um tolle Outfits oder um die kontroverse Debatte, wie frau ihr Haar tragen sollte - natur, geglättet, gefärbt usw… - sondern oft darum, wie sie wahr genommen wird in der Öffentlichkeit und im Alltagsleben, die Schwarze Frau, wenn sie nicht gerade eine Berühmtheit ist. Als Celebrity kann es ihr ergehen wie Venus Williams, die ständig wegen ihrer knappen Tennis-Outfits in der Kritik steht.
Eine neue Studie hat allerdings gerade behauptet, sichtbar sei die Schwarze Frau fast überhaupt nicht – sie sei so etwas wie unsichtbar in der Gesellschaft. So ganz kann das nicht stimmen - nicht mal auf dem Lande und im tiefsten Süden, auch wenn man sich in diesem Fall wohl doch viel weniger Aufmerksamkeit wünschen würde für die betroffenen jungen Mädchen. Ganz besonders stimmt es natürlich nicht, wenn man an Amerikas First Lady denkt. Sie gilt mittlerweile weltweit als absolute Stil-Ikone und als perfekt präsentables Aushängeschild ihres Landes. Und wer Michelle Obama auf dem Staatsbankett zu Ehren des chinesischen Präsidenten gesehen hat, der kann von dieser Einschätzung wirklich nicht überrascht sein. Allerdings steht auch sie - als Schwarze Frau des Schwarzen Präsidenten - ständig im Kreuzfeuer der Kritik.
Slideshow: Obamas stun at state dinner for China
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