Samstag, 22. Mai 2010

American Beauty: Spieglein, Spieglein an der Wand...



PHOTOS: Behind-The-Scenes Pics From White House State Dinner


Was passiert eigentlich, wenn man den bekannten alten Märchentext anstelle von "Schneewittchen" mit "Michelle" enden lässt? Nun, dann bekommt man wenigstens einen ungefähren Eindruck davon, wie hinreißend Amerikas First Lady am Mittwochabend beim feierlichen Staats-Dinner für das mexikanische Präsidentenpaar aussah. Vielen Gästen soll es doch zunächst glatt die Sprache verschlagen haben, und auch die internationale Presse überschlug sich geradezu. Die amerikanischen Leser sollten überall im Blätterwald Ihre Meinung kundtun zum Dress, zur neuen Frisur, zur Gesamterscheinung Michelle Obamas, die wohl ganz ohne Frage die schönste und stilvollste US-Präsidentengattin ist, an die die Welt sich (optisch) erinnern kann. Und ich gebe es zu: Selten hat es mir sooo leid getan, ein Foto nicht veröffentlichen zu können, aus urheberrechtlichen Gründen...
Aber bitte, machen Sie sich die "Mühe", klicken sie auf die Links und schauen Sie selbst - Sie werden es nicht bereuen:


Michelle Obama Sparkles at White House State Dinner


Michelle Obama's Curls: Hot or Not? 




The White House State Dinner for Mexican President Felipe Calderon Hinojosa


Noch bevor die Obamas ins Weiße Haus eingezogen waren, stand für Insider schon fest, dass mit Michelle auch ein völlig neuer Stil Einzug halten würde - und das durchaus nicht nur optisch. Mittlerweile konnte sie überall im Land viel Sympathie gewinnen, denn sie nimmt zahlreiche sozial und politisch wichtige Termine wahr. Allerdings wird sie auch auf Schritt und Tritt dabei beobachtet, gefilmt, fotografiert - sogar dann, wenn sie sich mit ihrem Mann, dem Präsidenten, ein paar kostbare Stunden lang davonstehlen kann:

Michelle Obama - Die coolste First Lady aller Zeiten


Obama’s Date Night in DC


Dinnerdate: Obamas! Essen! Auswärts! - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Panorama 
 
Ganz am Anfang ihrer Zeit als Amerikas First Lady musste sie viel Kritik einstecken, denn einigen Konservativen waren ihre Outfits zu schick, zu teuer oder gar zu sexy. Besonderes Missfallen äußerten die Washingtoner Politiker-Ehefrauen über Michelle Obamas Oberarme, die sie - viel zu frei und durchtrainiert, wie sie meinten - oft und gerne zeigte. Und jedes neue Kleidungsstück, das sie trug - oder eben nicht trug - löste Kontroversen aus.

Arme Arme
 von Elisabeth Wagner/Der Tagesspiegel
"...Die nackten Arme waren also schuld, Schuld daran, dass sich Michelle Obama die ersten Wochen im Amt so erschwerte. Sie waren aufgetaucht, unübersehbar. Bereits im Wahlkampf ihres Mannes um das Amt des Präsidenten hatte sich Michelle Obama allerlei Rügen wegen ihre Vorliebe für ärmellose Kleider eingehandelt. Endgültig zu weit ging die First Lady vielen dann am 25. Februar dieses Jahres, als sie zur ersten Rede ihres Mannes vor dem US-Kongress, unter der heiligen Kuppel der Demokratie, in einem Kleid erschien, dass ihre schönen, starken Arme unbedeckt ließ. Mangelnden Respekt vor der Würde des Amtes, Selbstbezogenheit und unstatthaften Geltungsdrang warf man ihr vor. In einer Kirche stehe man auch nicht mit nackten Armen herum. „Schluss mit ärmellos!“, forderte etwa die US-Journalistin und Bestsellerautorin Cokie Roberts, während die Fürsprecher Michelle Obamas und Michelle Obama selbst sportlich dagegenhielten: Ein Vogue-Titel wurde produziert, ein offizielles Amtsfoto im ärmellosen Kleid mit Perlenkette und viele neue Auftritte in vielen neuen schönen ärmellosen Kleidern folgten. Dazu rief man „Kult!“ und „Sexy Stilikone!“, und auf deutschen Lifestyle-Seiten lobte man „das Ende der Spießigkeit“. Als ginge es bloß um ein irgendwie avantgardemäßiges Modebewusstsein, um US-amerikanische Prüderie, und nicht um die viel interessanter Frage weiblicher Macht- und Selbstdarstellung, oder ganz exakt, um die, wie manche weiße texanische Hausfrau sich gruseln möchte, Frage der Macht- und Selbstdarstellung einer Schwarzen...."

First sexy Lady

Aufruhr um Michelle Obamas Hose: Shorts Stories - taz.de


Die Sprache der Mode

Mode-ABC: "O" wie Overkneestiefel – oder Michelle Obama

Anti-Pelz-Kampagne: Peta wirbt unerlaubt mit Michelle Obama



Viele amerikanische Frauen bewundern nicht nur Michelle Obama's Stil - für sie ist die First Lady die beste Botschafterin, die sie jemals hatten:

afrobella » Blog Archive » An Interview with Phylicia Rashad 

"...I think that Michelle Obama is a fascinating human being. She is one of the most developed human beings I’ve ever had the privilege to meet. She is so completely comfortable in her skin. She has no hidden agenda, she’s not trying to prove any points. It’s wonderful to be in her presence…I think there are a great number of people who look at her with appreciation and respect and gratitude. I think she represents our country very well. I think she represents women of our country very, very well, because she is really what the American woman is about. The American woman IS intelligent, the American woman IS about personal development, intellectual integrity and the American woman IS mother. She is wife. She is woman. And that’s who she is. And she is that so…naturally. It’s just who she is. And if you ever have occasion to be in her presence, you know it immediately. Mmm hmmm."
Michelle Obama – eine Galerie auf Flickr

Obama 2 – eine Galerie auf Flickr


Je kontroverser Michelle Obamas Outfits landesweit und in den Medien diskutiert wurden, desto mehr rückten die jungen, noch unbekannten Modedesigner mit ins Licht, denen die First Lady sich und ihr Mode-Problem anvertraut hatte. Und auch dazu gab es wieder Schlagzeilen:


Michelle Obamas Outfits: Kann die First Lady Modedesigner zum Star machen?
  Von Ulrike von Bülow, New York/STERN.de
"...Die First Lady war an jenem Abend zum "White House Correspondents' Dinner" in Washington D.C. erschienen - in einer signalroten Robe, rund ausgeschnitten und hübsch ärmellos. Sie hatte noch nicht Platz genommen, da verschickten die anwesenden Journalisten schon E-Mails oder Twitter-Nachrichten, in denen stand, dass Michelle Obama ganz "fabelhaft" aussehe, "atemberaubend" auch - und das in einer Kreation von Prabal Gurung. So machte sein Name die elektronische Runde, kommentierten die Mode-Blogger umgehend seinen Entwurf. Am nächsten Tag schossen die Besucherzahlen auf seiner Website nach oben, und dann riefen auch schon die Geschäfte an, Edel-Kaufhäuser, die bisher nichts von Prabal Gurung gewollt hatten, plötzlich aber sehr an seinen Kollektionen interessiert waren....
Acht Monate später eröffnete Pinto ihre erste eigene Boutique in Chicago, einen Laden mit anthrazitgrauen Wänden und lilafarbenen Filzsesseln, in dem Cocktailkleider hingen, klassisch-körperbetont, vorn und hinten mit V-Ausschnitt, die 477 Dollar kosteten. Oder Abendkleider, oben eng und schulterfrei, unten weit ausgestellt, die für 3100 Dollar zu haben waren. Seit diesem März aber ist ihr Laden geschlossen, denn Maria Pinto musste zugeben, dass sie sich ein wenig verkalkuliert hat: "Ich tat, was ich konnte", so Pinto. Doch die Wirtschaftskrise habe sie in die Knie gezwungen - ihre Kundschaft in Chicago sei ihr treu geblieben, nur hätte das nicht gereicht, um rechtzeitig eine Großmarke zu werden.
Ihre Modezukunft ist ungewiss, Maria Pinto macht jetzt erstmal Yoga und kümmert sich um ihren Garten. Sie müsse sich neu sortieren, sagt sie. Ähnlich geht es Prabal Gurung, nur in eine andere Richtung: Michelle Obama in seinem Kleid das habe ihm "den Dialog mit Großhändlern eröffnet", so Gurung. Alle würden sie ihn nun fragen, ob er nicht Mrs. Obama signalroten Dress in Serie produzieren wolle. Verramschen aber mochte die First Lady noch niemand...."


Designer Favored By Michelle Obama Closes Shop 



Ich bin überzeugt davon, dass viele, die sich heute noch über das eine oder andere Kleid der First Lady künstlich aufregen, sie erst dann vermissen werden, wenn für Amerika schon die nächste Erste Dame im Rampenlicht stehen wird. Dann werden die Nörglerinnen und die Miesmacher wohl erkennen müssen, mit wieviel Grazie und Nonchalance diese schöne, stilvolle Frau ihre schwere Aufgabe scheinbar mühelos erfüllt hat. Zum Trost kann man dann nur noch ihr Traumkleid (vom Abend der Amtseinführung Barack Obamas) im Museum besichtigen.

 Michelle Obama Donates Dreamy Inaugural Gown

Fotos: 1. President Barack Obama adjusts his tie in the Yellow Oval Room of the White House, following a private reception in honor of President Felipe Calderón of Mexico and his wife, Mrs. Margarita Zavala, May 19, 2010. (Official White House Photo by Pete Souza)
2. First Lady Michelle Obama cuts the ribbon for the new American Wing at the Metropolitan Museum of Art in New York City, May 17, 2009. (Official White House Photo by Samantha Appleton)3. President Barack Obama, President Felipe Calderón of Mexico, First Lady Michelle Obama, and Mrs. Margarita Zavala, pause as the Military Color Guard enters the Yellow Oval Room of the White House, following a private reception, May 19, 2010. (Official White House Photo by Pete Souza)/alle Fotos von Flickr
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