Montag, 21. Juni 2010

Schöner Schwarzer Mann - das wilde Tier?

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Überhaupt keine Frage: Usain Bolt ist ein ausgesprochen gut aussehender Mann, sein athletischer Körper spricht von Stärke und Ausdauer - bringt ganz sicher sehr viele Frauen dazu, den einen oder anderen sehnsuchtsvollen Gedanken zu verschwenden.


Man kann den Star-Athleten auch durchaus als Ikone sehen für die Schwarze Gesellschaft an sich, denn er ist Vorbild für Millionen junger Menschen in der Karibik, in den USA und vor allem in Afrika. Sie alle wollen glauben, dass man es wie Usain Bolt schaffen kann, den traurigen Alltag hinter sich zu lassen und erfolgreich, berühmt und reich werden kann - so sehr, dass sogar der (weiße) Rest der Welt neid- und sehnsuchtsvoll zurückbleiben muss.


Solche Projektionen sind auch Teil des Fundaments, auf dem viele Schwarze Stars ihren weltweiten Ruhm aufgebaut haben - allein mit Können, Ehrgeiz und eisernem Willen ist so ein Status wohl kaum zu erreichen. Deshalb ist es auch verständlich, dass viele dieser Stars so hell wie nur irgend möglich strahlen wollen, solange der Hype um sie denn anhält. Werbung gehört deshalb heutzutage genauso dazu wie die ständige Verfügbarkeit für die internationale Presse.
So weit, so gut. Was aber kann einen best-aussehenden, super-berühmten und hoch-gefeierten Mann dazu bringen, sich für Geld - von dem er fraglos mittlerweile schon mehr als reichlich hat - vor aller Welt als wildes Tier vermarkten zu lassen? Ist das das Vorbild, das Usain Bolt den Kindern und Jugendlichen dieser Welt zeigen will?

Der Schwarze Mann : animalisch, dampfend, mit zerissener, vom Leib abfallender Kleidung - das Bild vom heißen Tanz und Sex mit Schwarzen wird schon deutlich überlagert von der Implikation einer tierischen Kopulation, von heftigem Sex ohne Regeln, von Vergewaltigung.

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Das einzige Wort dieses ansonsten recht sprachlosen aktuellen Werbespots, das ständig wiederholt wird, ist "Animalisch" - so ähnlich heißt auch das gezielt zur Afrika-WM weltweit angepriesene neue Duftwässerchen der Firma Puma. Weiß man in deren oberen Etagen nicht, dass gerade Vergewaltigung eines der schrecklichsten und zahlreichsten Probleme Afrikas ist? Hat man beim ursprünglich nur Fußball-Artikel produzierenden Weltkonzern nicht ohnehin schon genug verdient an diesem selbst mit-gesponserten Spektakel in Südafrika?

Schwarze Männer können - genau wie weiße, gelbe oder rote - ALLES sein: Vorbilder, Stars, Sportler, Präsidenten, Lehrer, Väter und Liebhaber. Ebenso wie Vergewaltiger, Mörder, in Afrika und anderswo. Das eben ist die Natur des Menschen, überall auf dieser Welt.

Und genau deshalb können Schwarze Männer keine Tiere sein - kein "animal" , nicht animalisch - denn sie sind Menschen. Und uns Menschen ist - anders als den Tieren - die Gabe der Vernunft gegeben worden und damit die Möglichkeit, Entscheidungen zu treffen für uns selbst und für unser Leben, das manchmal so groß sein kann, dass es das Leben anderer Menschen beieinflusst.


Hast Du das denn nicht gewußt, Bruder Usain?!
















FOTOS:
Usain Bolt,Leichtathletik-Star aus Jamaika 2007/Phil McEllhinney/Creative Commons Attribution ShareAlike 2.0/Wikimedia Commons
Usain Bolt, Leichtathletik-Star aus Jamaika/Eckhard Pecher/Creative Commons ShareAlike License 2.5/Wikimedia Commons
Video: YouTube/Puma
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