Freitag, 24. Dezember 2010

Merry Christmas American-style!


Weihnachten dauert in Amerika eigentlich einen ganzen Monat lang – und das, obwohl Advent in unserem Sinne gar nicht gefeiert wird. 

Irgendwie geht es schon gleich nach Thanksgiving los, denn die Einkaufsmalls laden mit Super-Sonderangeboten zum Geschenke-kaufen und in Stimmung-kommen. Und wenn dann erst überall in den Centern Christmas-Carolls erklingen – von netten kleinen Chören live vorgetragen – und Santa Claus die Kiddies auf seinen Schoß zum Gespräch über die Herzenswünsche einlädt, dann wird das schon mit der amerikanischen Weihnachtsstimmung. 


Santa Claus bei der Arbeit / Foto, Danke!: Making Great Photos with Santa Claus | Alternate Crop


Richtig feierlich wird es, wenn dann lokal die bunten Weihnachtsbäume zum ersten Mal unter großer Anteilnahme der Bevölkerung entzündet werden. Dann ist es spätestens an der Zeit, auch das Eigenheim und den Garten möglichst farbenfroh und blinkend auszuschmücken, und so manche Nachbarn liefern sich in jedem Jahr wieder einen mehr oder weniger ernsten Wettbewerb um den schönsten Weihnachtsschmuck in ihren Vorgärten. 



Zuhause werden unterdessen reichlich Cookies gebacken. Ein Heer von Weihnachtskarten trudelt ein bis zum Fest, denn jedem, der ihm irgendwie wichtig ist, schuldet der brave US-Bürger diesen Festtagsgruß. Krippenspiele finden schon seit Jahren nicht mehr in den öffentlichen Schulen und Kindergärten statt, sondern nur noch in privatem Rahmen oder in Kirchengemeinden, denn das Gesetz verbietet ausdrücklich auch zu dieser Jahreszeit die Hervorhebung einer bestimmten Religion in der Öffentlichkeit im großen „Schmelztiegel“ USA. 




Das macht die Weihnachtszeit manchmal gar nicht so einfach dort, sie erscheint zunehmend „verwaschener“, und viele Leute sind mittlerweile dazu übergegangen, nur noch ganz neutral „Schöne Feiertage!“ anstatt „Merry Christmas!“ zu wünschen.

Anders als in Deutschland wird auch der Heilige Abend von den meisten Familien – je nach Tradition und europäischer Vorfahren – eigentlich nur dazu genutzt, gemütlich beisammen zu sitzen, vielleicht schön zu essen und die oft von weit angereisten Familienmitglieder wieder einmal zu Hause willkommen zu heißen. 

Die große Aufregung kommt erst am Weihnachtsmorgen, wenn es ans Auspacken der unter dem Tannenbaum oder direkt vorm Kamin aufgereihten Geschenke geht. Die hat Santa – mit dem flinken Rentierschlitten unterwegs - zusammen mit bunten, nun am Kamin hängenden Socken mit Naschereien in der Nacht durch den Kamin gebracht.

Der Weihnachtsmorgen/ Foto, Danke!: christmas tree with presents photo -- Declan McCullagh photograph


Natürlich gibt es mittlerweile viele verschiedene Arten Weihnachten zu feiern in den Vereinigten Staaten, in den Metropolen sicher ganz anders wie auf dem Land in Pennsylvania, wo es viele deutsch-stämmige und evangelikale Kirchengemeinden gibt, oder in New Mexico, wo es oft nach südamerikanisch-katholischer Art lustig, fröhlich und laut zugeht zum Fest.




Für einige Zeit haben viele Schwarze Amerikaner „Kwanzaa“ anstatt Weihnachten gefeiert, was sie an die afrikanischen Wurzeln und ihre Tradition erinnern sollte. In den letzten Jahren ist davon nicht mehr allzu viel die Rede, wobei noch nicht so ganz klar ist, ob das am internen Sinnverlust oder an der allgemeinen Neutralisierung der Begriffe um das christliche Weihnachtsfest in USA liegt.

Der Kwanzaa-Tisch / Foto, Danke!: kWANZAA

Happy Kwanzaa and Merry Christmas to everybody!!!

Etta and Crew

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